Woher kommt mein Fleisch? Wie kann ich sicher sein, dass keine Pestizide auf meinem Apfel sind?
Agrarwissenschaften in Frankreich studieren
Wenn Sie solche Fragen beschäftigen, dann wird Sie ein Studium in den Agrarwissenschaften oder der Lebensmitteltechnologie interessieren.
Da die Lebensmittelindustrie der zweitwichtigste Arbeitgeber Frankreichs ist, gibt es über 10.000 Firmen, die mit einer breiten Berufspalette werben. Durch die veränderten Ansprüche der Kunden, die sich zunehmend für biologische Produkte interessieren, und die Globalisierung kommt es zum Umbruch in dem Sektor. Daher ist der Bedarf an Spezialisten groß.
Wer schon früh weiß, dass er einen Beruf in der Landwirtschaft anstrebt, kann sich schon ab dem französischen Lycée (10. Klasse) durch die Wahl eines sogenannten Lycée d’Enseignement Général et Technologique Agricole (LEGTA) spezialisieren. Auch ein Studium ist nach Abschluss des Abiturs in diesem Bereich möglich.
Kurzstudium: BTSA
Der Abschluss BTSA (brevet de technicien supérieur agricole) ist mit 20.000 Studierenden der zentrale Abschluss in dem Bereich. Man erhält ihn nach einem zweijährigen Studium an einem lycée agricole. Dabei hat man die Wahl zwischen 19 verschiedenen Spezialisierungen in den sechs Berufsbereichen Produktion, Verarbeitung, Landschaftsplanung, Dienstleistungen, Handel und Landwirtschaftsmaschinen. Die Berufsaussichten sind vielfältig: Leiter eines Landwirtschaftsbetriebes, Winzer, Landschaftsgärtner… Jeder zweite Absolvent führt zudem seine Ausbildung fort und schreibt sich für eine Licence professionelle ein oder bewirbt sich für eine École d’ingénieur.
Studium an der Universität
An der Universität werden auch Studiengänge der Lebensmittelwissenschaften angeboten, welche auch ein gutes Sprungbrett für Ingenieurschulen des Ministeriums für Agrarwirtschaft sind:
Weitere Ingenieurhochschulen sind die ESA in Angers, EI Purpan in Toulouse, ISA in Lille, ISARA in Lyon, ISTOM in Angers.
Auch wenn in diesen Studiengängen die Umsetzung der Theorie in die Praxis im Rahmen von Praktika sehr wichtig und oftmals in der Prüfungsordnung vorgeschrieben ist, gibt es die Möglichkeit, in die Forschung zu gehen. Umweltschutz, gesunde und ausgewogene Ernährung, wettbewerbsfähige und qualitativ hochwertige Produkte sind nur einige der Forschungsfelder.
Studiengänge im Weinbereich
Weinliebhaber können sich an einer der 5 Universitäten bewerben, die einen Studiengang im Weinbereich (Anbau, Bestellung von Weinbergen, Weinkunde, usw.) anbieten. Das Weinstudium dauert 4 Jahre und wird an der Fakultät für Weinkunde von Bordeaux Institut des sciences de la vigne et du vin, dem Institut Jules-Guyot in Dijon, der Universität Paul-Sabatier in Toulouse und der Universität Reims sowie der Montpellier SupAgro angeboten.