Lea in Dijon

Lea, Erasmus in Burgund

Studierende

Mein Erasmus-Semester an der Université de Bourgogne (Dijon), Wintersemester 2014/2015

Im Bachelor studierte ich an der Universität Würzburg Galloromanische Philologie (Französisch) in Kombination mit Wirtschaftswissenschaften. Schnell  stand für mich fest, dass ich ein Auslandssemester machen will, um meine Sprachkenntnisse zu verbessern und die Kultur zu erfahren.
Im vierten Semester habe ich mich dann für einen Erasmusplatz beworben. Die Wahl der Stadt traf ich eher aus dem Bauch heraus. Ich entschied mich für Dijon, eine eher kleine Stadt in der Bourgogne.


Nachdem aus beiden Unis grünes Licht kam, stürzte ich mich in die Vorbereitungen. Über meine deutsche Krankenversicherung schloss ich eine Zusatzversicherung fürs Ausland ab. Zudem erhielt ich von meiner Bank eine kostenlose Kreditkarte, mit der ich im Ausland gebührenfrei bezahlen und Geld abheben konnte. Bei den Bewerbungsunterlagen für die Universität Dijon war auch ein Anmeldeformular für ein Wohnheimszimmer dabei.

Da ich mir für den relativ kurzen Zeitraum nicht den Stress machen wollte, eine Wohnung zu suchen, entschied ich mich für ein Zimmer im Wohnheim. Bleibt man nur ein Semester erhält man automatisch ein Zimmer ohne eigenes Bad und Küche. So hatte ich lediglich ein Waschbecken auf dem Zimmer, den Rest teilte ich mir mit den anderen Bewohnern auf dem Flur. Wie die gemeinschaftlichen Sanitäranlagen und die Küche aussehen, hängt natürlich von den anderen Flurbewohnern ab und hier kann man wirklich Pech haben. Da die Zimmer aber sehr günstig sind und die Wohnheime direkt am Campus liegen, fand ich es trotz allem die beste und einfachste Lösung.


Als ich vor Ort dann den ersten Schock über das Wohnheim überwunden hatte, folgte die nächste Herausforderung: Der Start an der Uni. Ganz wichtig ist erst einmal die Ankunftsbestätigung, die man im International Office unterschreiben lässt. Der nächste Schritt ist dann die Einschreibung an der Universität und die Kurswahl.


Als Erasmusstudent ist man in der Kurswahl freier als die Franzosen, die jedes Semester einen festen Stundenplan vorgesetzt bekommen. Diese Stundenpläne hingen in den Fluren aus und wir konnten uns Kurse aussuchen, die uns interessieren. Unser Vertragsfach war LEA (angewandte Fremdsprachen) und so belegte ich deutsch-französische Übersetzungskurse in beide Richtungen, was eine super Sprachübung war! Zudem besuchte ich Kurse zur französischen Kunst- und Literaturgeschichte, die speziell für Erasmus-Studenten angeboten wurden.


Wenn man die Formalitäten erledigt und die ersten Tage hinter sich gebracht hat, kann man anfangen, die Stadt zu erkunden. Dies machte allen Stress vergessen. Dijon ist eine traumhaft schöne Stadt, die sowohl viel Kultur als auch viele Freizeitmöglichkeiten bietet. Ich war von Anfang an total begeistert! Auch die Umgebung von Dijon ist sehr schön und sehenswert. Dank der Organisation ESN konnte ich diese auch ohne Auto erkunden. So fuhr ich beispielweise nach Beaune zur Stadtbesichtigung und Weinprobe und nach Lyon zum Lichterfest. Außerdem nutze ich natürlich die Tatsache, dass man von Dijon aus schnell und günstig in Paris ist und verbrachte dort die Ferienwoche.


Rückblickend bin in unglaublich froh, mich für ein Auslandssemester entschieden zu haben. Es ist wirklich eine tolle Erfahrung und kann auch für die Sprache richtig hilfreich sein. Dafür sollte man sich allerdings nicht an andere Deutsche hängen, sondern sich internationale Freunde suchen und mit ihnen Französisch reden. Außerdem sollte man jede Gelegenheit nutzen, um mit Franzosen in Kontakt zu kommen. Es gibt viele Angebote, wie Buddyprogramme oder Tandem-cafés, bei denen man auf Franzosen trifft.