Logisches Denken und ein sicherer Umgang mit Zahlen sind wichtige Grundlagen für ein Studium der Wirtschaftswissenschaften. Wer sich für ein wirtschaftswissenschaftliches Studium in Frankreich entscheidet, hat anschließend auf dem internationalen Arbeitsmarkt gute Chancen, da die französischen Ausbildungen insgesamt hoch angesehen sind: Regelmäßig erscheinen französische Business-Hochschulen wie die ESCP Europe, HEC Paris, EM Lyon Business School oder ESSEC in internationalen Rankings im Wirtschafts- und Management-Bereich (u.a. Financial Times) unter den Top-10.
BWL, VWL, Marketing Studium in Frankreich
Einen schnellen Start ins Berufsleben ermöglichen auch die BTS-Studiengänge. Im Wirtschaftsbereich werden Commerce international, Commerce/Gestion/Management, und management commercial opérationnel angeboten. Auf beide Abschlüsse kann man noch ein weiteres Jahr, eine sog. licence 3 professionnelle setzen.
Eine gute Ausbildung kann man bereits innerhalb von dreiJahren im Rahmen eines Bachelor universitaire technologique en gestion des entreprises et des administrations (BUT GEA) erlangen.
Wer alternativ ein längeres Studium anstrebt, kann mit einem allgemeinen Bachelor die Grundlage für eine Spezialisierung im Master legen. An der Universität sollte man Administration économique et sociale (AES), Sciences économiques oder Sciences de gestion studieren. Darauf kann man einen Master setzen, der eine Spezialisierung im gewünschten Bereich (Finanzen, Marketing, Management…) bietet. Insgesamt gibt es mehr als 180 spezialisierte Master-Studiengänge…
Wirtschafswissenschaftliche Studiengänge bieten auch die 33 Institute für Management, die „Instituts d’Administration des Entreprises" (IAE), an. Diese Institute sind an den öffentlichen Unis zu finden. Die Ausbildung ähnelt dem Studium an den Handelsschulen, da die IAEs jedoch zu den öffentlichen Universitäten gehören sind die Studiengebühren niedriger als an den privaten Business Schools. Die IAE‘s ermöglichen es den Studierenden, durch die engen Beziehungen zu der Betriebswelt sowie durch vorgeschriebene Praktika Berufserfahrung zu sammeln.
Die Institute für Politikwissenschaften (IEP) gehören zu den französischen Elite-Hochschulen. Sie sind auf Politik- und Wirtschaftswissenschaften spezialisiert. Zudem sind die Studiengänge international ausgerichtet. Um an diesen Hochschulen studieren zu können muss man eine anspruchsvolle Aufnahmeprüfung (den sogenannten concours) bestehen oder sich durch ein internationales Verfahren bewerben. Studiengänge in Wirtschaftswissenschaften werden dort ab dem Master-Niveau angeboten.
Die privaten Écoles de commerce bieten ausgezeichnete Ausbildungen an, allerdings muss auch hier eine Aufnahmeprüfung bestanden werden (oder sich durch ein internationales Verfahren bewerben). Diese kann entweder nach dem Abitur oder nach einem 2-jährigen Vorbereitungskurs, Prépa genannt, abgelegt werden. Die Gebühren an solchen Schulen können zwischen 4 500€ und 13 000€ liegen.
Management
Wer sich auf Management spezialisieren möchte, kann dies beispielsweise durch einen MBA-Studiengang an einer Grande Ecole tun. Man sollte jedoch darauf achten, dass das jeweilige Programm akkreditiert sind.
Zudem bieten manche Ingenieurschulen Spezialisierungen in Bereichen wie Energie-, Informatik- oder Umweltmanagement an.
Nach dem Master besteht die Möglichkeit, einen postgraduierten Studiengang zu belegen, zum Beispiel am Forschungsinstitut für Wirtschaft und Management in Rennes oder Angers, sowie am Institut für Managementforschung der Paris Dauphine.
Marketing
Um wettbewerbsfähig zu sein ist die Arbeit der Marketingabteilung für Unternehmen sehr wichtig. In diesem Bereich werden daher immer kreative Köpfe gesucht, die gleichzeitig die Methoden und Strategien beherrschen.
Eine Spezialisierung auf Marketing ist auf verschiedenen Wegen möglich. Der Bachelorstudiengang Information et Communication, wird an verschiedenen Universitäten wie zum Beispiel Aix-Marseille, Evry, Nantes, Strasbourg oder Tours angeboten.
Im Anschluss (oder nach einem allgemeinen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften) bietet beispielsweise die École de marketing von Sciences Po spezialisierte Masterstudiengänge an.
Einige der französischen Grandes Écoles ( Elite-Hochschulen) haben sich in dem Bereich spezialisiert und bieten Studiengänge an, wie beispielsweise die École des hautes études en sciences de l’information et de la communication (CELSA) in Paris, die École Supérieure de publicité (ESP), die INSEEC, die École supérieure de communication et de publicité (ISCOM) oder die Sup de Pub.
An privaten Hochschulen sollte allerdings stets darauf geachtet werden, ob die Studiengänge die Akkreditierungsvorrausetzungen erfüllen und dadurch national anerkannt sind.
Solidarische Wirtschaft - Entwicklungshilfe
Auch für den Bereich der Entwicklungshilfe gilt: nach einem allgemeinen wirtschaftlichen Bachelor kann man sich im Rahmen des Masters auf diesen Bereich spezialisieren. So bieten beispielsweise die Instituts d’Études Politiques, ab dem Masterniveau Studiengänge auf dem Feld der Entwicklungshilfe an. Ihre Spezialität: Internationale Entwicklung und Kooperation.
